Marsaxlokk

Also wenn man mir den Auftrag geben würde, einem ganz passablen Fischerörtchen auf Malta einen hübschen Namen zu geben, ich käme wahrscheinlich nicht gerade auf Marsaxlokk, ein Name, der ein bisschen so aussieht, als hätte man aus den übriggebliebenen Buchstaben beim Scrabble ein Wort zusammengewürfelt. Aber womöglich, entschuldigen Sie vielmals, verehrte Marsaxlokkerinnen und Marsaxlokker, bin ich da sprachlich etwas engstirnig. Denn eigentlich ist der Name ganz poetisch: „Marsa“ ist arabisch für „Hafen“ und „Xlokk“ maltesisch für „Südwind“. Muss man erstmal drauf kommen. Kann ja auch nicht jeder Fischerort Greetsiel oder so heißen. Marsadingenskirchen wird von Maltakennern für einen Besuch empfohlen und ein Bus fährt einen bequem bis ans Hafenbecken, wo die beiden Attraktionen des Ortes für Besucher bereitstehen: bunt bemalte Fischerboote, die, während sie Fischfangpause machen, fleißig fotografiert werden, und ein Markt, auf dem ganz wunderbare und garantiert handgemachte (in China) Malta-Kühlschrankmagnete und vergleichbarer Schund auf Abnehmer warten. Für Briefkastenfans gibt es noch eine dritte Attraktion (vielleicht die allerbeste): diesen knallroten Briefkasten, der, von Mülleimern und -tüte umrahmt, direkt am Hafenbecken darauf wartet, die Postkarten vor Begeisterung dahingeschmolzener Marsaxlokkbesucher in Empfang zu nehmen.

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